Agri-PV-Anlagen in Schlier

Wer steckt hinter den geplanten Anlagen

Hinter den Projekten stehen 5 Schlierer Bürger und Landwirte, welche die geplanten Anlagen gemeinsam projektieren, planen, umsetzen und betreiben möchten.
Es sind, anders als bei vielen Freiflächen-PV-Anlagen, keine ortsfremden Finanzinvestoren beteiligt und das ist auch nicht geplant.

Gewerbesteuern und eine mögliche finanzielle Beteiligung am Stromertrag für die Gemeinde bleiben dadurch in der Region und können nicht in andere, steuergünstigere, Gemeinden verschoben werden.

Wenn Sie Fragen zu Agri-PV oder den Projekten haben, können Sie uns gerne jederzeit ansprechen - entweder einfach persönlich, oder per Kontaktformular.
Ihre Severin Batzill, Merlin Batzill, Michael Rädler, Thomas Rädler und Jochen Kreh

Hintergrund

Nach welchen Kriterien wurden die Flächen ausgesucht?

Bei der Flächenauswahl spielen viele Kriterien eine Rolle. Manche davon sind rechtlich wichtig, manche uns persönlich. Unter Berücksichtigung der Kriterien kommen am Ende nur wenige Flächen tatsächlich in Frage. Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Keine Schutzgebiete wie Landschaftsschutz, Naturschutz, Biotope, FFH-Flächen, Wildwege, bedrohte Arten, etc. dürfen betroffen sein.
  • Nicht in/bei lokalen Naherholungsgebieten wie z.B. Rössler Weiher oder Altdorfer Wald
  • Ausreichend Abstand von Wohngebieten etc.
  • Erschließung mit Infrastruktur und bestehenden, ausreichend dimensionierten Stromleitungen
  • Topologie/Geländeorientierung (idealerweise leicht Süd-geneigt)
  • Ebenheit der Fläche sowie tragfähiger Boden
  • Umgebung, z.B. keine Verschattung durch Bäume, Landschaft/Hügel, ...
  • Keine Landwirtschaft soll verdrängt werden.
    Bei 2 der 3 geplanten Projekten werden die aktuell bewirtschaftenden Landwirte die Fläche zwischen den Modulreihen weiterhin bewirtschaften. Durch die Einnahmen aus der PV kann die Flächenpacht für den Landwirt deutlich reduziert werden. Es findet also keine Pachtland-Konkurrenz zur Lebensmittelherstellung und keine Verdrängung der Landwirtschaft, sondern sogar eine Förderung der Landwirte statt! Teilweise wird die Fläche auch durch uns selbst bewirtschaftet. Bei einem der 3 Projekte erhält der bewirtschaftende Landwirt eine andere, sogar größere, Fläche im Tausch.

Warum gleich 3 Anlagen auf einmal?

Für Agri-PV gibt es kaum Erfahrungswerte. Stand Frühjahr 2022 gibt es im deutschsprachigen Raum nur eine(!) ähnliche Anlage mit Nachführung in Bayern und eine weitere wird in Österreich im Frühling 2022 gebaut. Entsprechend mussten viele Ideen und Pläne selbst erarbeitet werden, da auch Hersteller von Modulnachführungen keine oder nur wenig Erfahrungen damit haben. Entsprechend hoch und teuer ist also auch der Projektentwicklungsaufwand. Einige Anpassungen (Höhe, App-Steuerung, Schneeabwurf, Beregnungssteuerung, ...) an verfügbaren Nachführungssystemen, die normalerweise z.B. in Wüsten eingesetzt werden, müssen nur für unsere Projekte entwickelt oder angepasst werden. Dazu kommt der hohe genehmigungstechnische Aufwand mit Bauleitplanungsverfahren, Behördenbeteiligung, Artenschutzgutachten etc.
Diese Aufwände sind nur mit einer gewissen Größe der Anlagen wieder refinanzierbar. Im Vergleich zu anderen, klassischen Freiflächen PV-Anlagen sind die von uns geplanten Anlagen trotzdem winzig: Alle geplanten Anlagen zusammen bleiben im einstelligen Megawattbereich.

Standorte geplante Anlagen

Die geplanten Standorte sind:

  • Südlich Richlisreute, zwischen Richlisreute und der Gemeindegrenze zu Grünkraut
  • Eratsrain
  • Wetzisreute, direkt beim neu geplanten Gewerbegebiet an der Landstraße Unterankenreute-Waldburg

Karte

Technische Infos

Hier einige technische Infos zu den PV-Nachführsystemen:

  • Durch die Verwendung von bifacialen (beidseitigen) Modulen, wird vor allem bei Sonnenarmen Tagen (Winter) durch Diffuslicht ein deutlich höherer Stromertrag erzielt als bei bekannten Dach-Modulen. Besonders bei reflektierendem Boden (Schnee, Getreide in der Blüte) führt dies zu einem Mehrertrag ohne Mehraufwand.
  • Schnee kann abgeworfen werden um auch im Winter Solarenergie produzieren zu können.
  • Durch die Nachführung wird vor allem morgens und abends viel Strom produziert, zu Uhrzeiten in denen viele Süd-Ausgerichteten Solaranlagen noch keine nennenswerte Leistung haben. Die Nachführung entlastet also vor allem in diesen kritischen Tagesstunden das Stromnetz, da der Verbrauch morgens und abends am höchsten ist.